Friesenpferde-Versteigerung in Joure
– der neue Preistrend

Im friesischen Joure fand zum 19. Mal die wohl bekannteste Friesenpferde Auktion statt. “Hynstefeiling” ist der friesische Ausdruck dafür. Dieser letzte Donnerstag im September hat eine sehr lange Tradition und war anfangs ein landwirtschaftlicher Markt, auf dem ein buntes Sortiment von Tieren und bäuerlichen Produkten angeboten wurde. Als der Markt durch andere Handelsschienen an Bedeutung verlor, wurde eine Stiftung zur Versteigerung von Friesenpferden gegründet. Die erste Auktion wurde in einem leerstehenden, recht einfachem Firmengebäude abgehalten und dann in dem gerade neu errichteten Pferdezentrum am nördlichen Rand von Joure.

Zur diesjährigen Versteigerung
wurden über 350 Friesenpferde angemeldet. Die Anmeldung ist kostenfrei. Anhand der Abstammung nahm eine Kommission ca. 140 Tiere in die engere Wahl. Jedes Pferd wurde dann von der Kommission persönlich begutachtet, von denen dann 79 in den Katalog aufgenommen wurden. Es handelt sich hierbei nicht um eine Elite-Auktion, sondern man will Pferde für jeden Geldbeutel anbieten. Die Veranstaltung hat den Ruf, dass sie die Preisgestaltung für den Handel im In- und Ausland beeinflusst. Die angebotenen Pferde mit genauer Abstammung und Bemerkungen standen Wochen vorher schon auf der Internetseite: www.bommelsteyn.com, die an vielen Tagen mehr als 170 Besuche pro Tag aus der ganzen Welt verzeichnen konnte.

Über 2000 Interessierte fanden sich am Morgen ein. Petra van den Heuvel stellte jedes Pferd vor. Nach einer Pause wurde gegen Mittag der Minimumpreis festgestellt. Als Versteigerer übernahm Jaap van der Meulen die Aufgabe, in bewundernswerter Geschwindigkeit von einem Idealpreis in fünfhunderter und zweihunderter Schritten nach unten zu zählen. Vor dem Podest hatten sich eine Reihe Interessierter versammelt, um zu gegebener Zeit die Talfahrt zu beenden. Minimumpreis und der Bieter wurden notiert. Dieser Teil der Versteigerung hat einen besonderen Charme, denn der Bieter ist nicht unbedingt an dem Kauf des Tieres interessiert, man könnte ihn als Handgeldjäger bezeichnen. Er hat sich das Pferd und seine Abstammung genau angeschaut und hebt seine Hand bei einem Betrag, von dem er überzeugt ist, dass bei der nachfolgenden Versteigerung überboten wird. Von dem Minimumbetrag erhält er nämlich 2%-ige Prämie - ein nettes Taschengeld. Falls er sich verspekuliert hat und später kein höheres Gebot kommt, hat er das Pferd gekauft. Unter Umständen beginnt dann für ihn die hektische Suche nach einem Geldgeber. Die Prämien lagen in diesem Jahr zwischen DM 58,- und DM 469,--. Bei einigen Pferden ist der Zuschlagsbetrag gerade 1 Gulden höher als der Minimumbetrag – in diesen Fällen hatte der Handgeldjäger noch mal Glück!

Um 14 Uhr begann die eigentliche Versteigerung. Die Katalognummern 3, 29 und 70 waren nicht gekommen.
Eine zusammengefasste Übersicht findet ihr in der Linkliste am Ende des Textes. Detaillierte Informationen über die Abstammung der einzelnen Pferden sind unter der Katalognummer im Internet:
www.bommelsteyn.com zu finden.

Die Listen sind sortiert nach Alter und absteigendem Zuschlagspreis.
Abkürzungen Mutterlinie: Vb – Fohlenbuch; Stb – Stammbuch; S – Ster; P – Preferent (mindestens 4 Nachkommen wurden Ster), M – Model, Prst – Prestatie (bes. Leistung der Nachkommen)

Anmerkung:
Die Listen sind langsam beim laden, also nicht wundern, wenn es etwas dauert!

Absetzerfohlen Hengste / Wallache

Stutfohlen / Stuten

Liste nach Katalognummern sortiert